Berufsschulzentrum Sinsheim

Erweiterung Schulgebäude mit Neubau Werkstattgebäude und Fleischerei

Das Berufsschulzentrum Sinsheim entsprach räumlich und organisatorisch nicht mehr den Anforderungen an ein modernes Berufsausbildungskonzept. Daher entschied sich der Rhein-Neckar-Kreis als Schulträger im Jahr 2000 für einen Erweiterungsbau, basierend auf dem Realisierungsentwurf des Architekturbüros Rossmann + Partner, Karlsruhe, die auch mit den weiteren Planungsleistungen für die Objektplanung beauftragt wurden.

Der bestehende Hauptbau wurde durch einen fünfgeschossigen Klassentrakt erweitert. Konzipiert wurde die Tragkonstruktion als Stahlbeton-Skelettbau mit punktgestützten, unterzugsfreien Flachdecken im Raster von 7,1 x 7,8 m. Die Aussteifung erfolgt durch Stahlbetonwände, die nicht durchgängig übereinanderstehen, und ein neues Erschließungstreppenhaus. Der Erweiterungsbau bindet unmittelbar an das Bestandsgebäude an, was zu Eingriffen und Anbindungsproblemen im Bereich der Gründung und des Untergeschosses führte. Die Gründung des Neubaus erfolgte über Einzel- und Streifenfundamente, deren Höhenlage der Hangsituation des Bestandsgeländes angepasst wurde. Das äußere Erscheinungsbild, geprägt von einer Stahlbetonfertigteil-Fassade, wurde dem Bestandsgebäude angepasst.

Die ehemalige Turnhalle wurde, unter Beibehaltung der tragenden Konstruktion, zur Elektrowerkstatt umgebaut. Die Dachdecke erhielt Oberlichter, neue erforderliche Einbauten wurden auf einer neuen tragenden Bodenplatte errichtet. Im Anschluss an den Schulneubau und in Verlängerung bestehender Werkstätten wurde eine eingeschossige Holzwerkstatt als Stahlbetonmassivbau mit kammerbetongefüllten, über 11,5 m gespannten Stahlbetonverbundträgern (F90) und Stahlbetonstützen errichtet. Das Gebäude ist rückseitig in den Hang gebaut. Die hangseitigen Außenwände dienen dem Hang als Stützwand und sind von der aufliegenden Dachdecke mit Gleitlagern abgetrennt. Zusätzliche Stahlbetonwände übernehmen die Aussteifung des Gebäudes.

Als letztes Bauteil wurde eine Fleischerei, ebenfalls als eingeschossiges Stahlbetonmassivgebäude mit punktgestützter Flachdecke errichtet. Die Decke dient gleichzeitig als Pausenhoffläche und ist mit entsprechenden Aufbau- und Nutzlasten dimensioniert. Die vielfältigen zu erfüllenden Funktionen (Schulgebäude, Werkstätten) und die örtliche Lage (Einbindung in den Hang, Anbindung an den Bestand) machten die gestellte Bauaufgabe zur Herausforderung für Architekt und Fachplaner, die in optisch und funktionell ansprechender Weise erfüllt wurde.

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